Die Nahrungspyramide

Heute kommt eine der Töchter nach Hause. Sie haben die Nahrungsmittelpyramide durchgenommen. Ein bisschen verärgert meint sie, dass sie gemeint habe, sie würde sich gut ernähren. - Das ist eigentlich unser Familiencredo. - Jetzt sei sie verunsichert. Honig sei doch gesund. Und sowieso: sie brauche etwas Süsses zwischendurch. Am Morgen, um fit zu sein für die Schule, in der Pause um bis zum Mittagessen durchzuhalten und nach dem Mittagessen, um noch einmal Mut zu haben, in die Schule zu gehen.

Für mich kommt bei einer solchen Diskussion die Frage auf, ob die Lebensmittelpyramide ein geeignetes Instrument ist, um Essgewohnheiten auf den Prüfstand zu nehmen.

  1. Jeder Mensch ist total anders: der eine neigt dazu, bereits mit wenig Kalorien Übergewicht zuzulegen, der andere kann essen wie ein Mähdrescher und bleibt rank und schlank.
  2. Zählt nicht am Ende die Menge der Kalorien, ob wir zu viel Essen oder nicht? Ein Honigbrot am Morgen bringt nicht so viel Energie ein, dass die Nahrungsmittelpyramide bereits kippt.
  3. Was muten wir unseren Zähnen an Zucker und Säure zu? Das ist eine weitere Betrachtungsweise.
  4. Neben Energie liefert uns das Essen auch noch lebenswichtige Stoffe, wie Vitamine. 
  5. Und dann bleibt noch der Darm, welcher gerne ein paar Fasern hat, damit alles läuft wie geschmiert.

Die Lebensmittelpyramide nimmt einige der Punkte auf. Allerdings sollte das Gewicht klar auf Vielfalt liegen und auf selbst zubereitetem Essen. Das Problem an einem Riegel sind nicht in erster Linie die übermässigen Kalorien, sondern all die Stoffe, welche es braucht, damit der Riegel gut aussieht und lange haltbar ist.

Ein interessanter Artikel lieferte dieser Tage auch srf: https://www.srf.ch/sendungen/dok/die-verunsicherung-ist-riesig